Die Schliessung des Bieler Schlachthofs war längst beschlossene Sache, als Heini Stucki 1992 den Auftrag erhielt, die dortige Arbeitswelt mit seiner Kamera für die Nachwelt festzuhalten. «Das waren interessante Begegnungen, eindrückliche Menschen», sagt der bekannte Bieler Fotograf heute. An Details kann er sich allerdings nicht mehr erinnern. Fast dreissig Jahre sind vergangen, seit er für eine Ausstellung im Neuhaus Museum (heute: Neues Museum Biel) die Arbeit hinter den dicken Mauern des Schlachthofs dokumentierte.
Rund 80 Arbeiterinnen und Arbeiter waren damals im Schlachthof beschäftigt. «Ihre Arbeit stand im Schatten», kommentiert Heini Stucki. Mit seinen prägnanten Fotos holte er sie für Momente ans Licht. 1996 wurden sie im Rahmen der Ausstellung «Die Bieler Industrie in der Vergangenheit – Fotos dokumentieren den Umbruch» im Photoforum Pasquart und im Museum Neuhaus zusammen mit Bildern aus weiteren untergegangenen Industriebetrieben in Biel, wie etwa der ehemaligen Pianofabrik Burger&Jacobi oder der Seifenfabrik Schnyder, einem breiteren Publikum gezeigt. Seither schlummern die rund 40 Abzüge im Museumsdepot.
Wer die Fotos genau betrachtet, entdeckt interessante Details. Nebst der eindrücklichen Arbeitswelt fällt etwa der Kamin auf, den es heute nicht mehr gibt: Er wurde im Juli 2014 rückgebaut – aus Sicherheitsgründen, wie es damals hiess.
Was aus der schwarzen Kuhbüste geworden ist, die einst die Fassade der Schlachthallen zierte, weiss niemand. Oder doch?
Hinweise auf deren Verbleib nehmen wir gerne entgegen!
Schön wäre es, wenn diese symbolische Skulptur eines Tages wieder an ihren alten Platz zurückfinden würde.
Genau wie die Bilder von Heini Stucki, die 30 Jahre nach dem Ende des Schlachtbetriebs dereinst in den umgenutzten Hallen gezeigt werden müssten…
Schöne Fotos und und interessante Kommentare, aber ein Druckfehler ist mir aufgefallen : der Kamin ist im Juli 2014 rückgebaut geworden und nicht im Juli 1914 wie es geschrieben ist…
Vielen Dank für die Korrektur und liebe Grüsse
Laurent
Lieber Laurent, herzlichen Dank fürs Feedback und das aufmerksame Lesen! Wir haben den Fehler korrigiert…