Es ist noch nicht lange her, da wurde das Gebiet beim «Hinterausgang» des Bieler Bahnhofs von vielen als «Unort» diffamiert und naserümpfend zum«Schandfleck» heruntergemacht.
Jetzt aber, wo der Westast mit dem Autobahnanschluss «Bienne-Centre» im Papierkorb gelandet ist, träumen manche PolitikerInnen und Vermakrter davon, dieses Gebiet zwischen Bahnhof und dem Mühlefeldquartier zu «vergolden». Sie reden von Verdichtung, von Hochhäusern und Büropalästen… Für sie ist insbesondere das Schlachthofareal, das der Stadt Biel gehört, ein sogenanntes «Filetstück».
Sollen sie reden und träumen. Die Bevölkerung hat andere Vorstellungen: Ein lebendiges Kulturquartier für QuartierbewohnerInnen und BielerInnen aus nah und fern. Wie in vielen andern Städten Europas — zentral gelegen und zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar.
Tausende, die es geschafft haben, den A5-Autobahn-Westast zu verhindern, werden jetzt ein neues Projekt unterstützen: Kultur statt Profit auf dem Schlachthaus-Areal.
Start war am 20. Dezember 2020!
Und 5 Monate später:
Die Bevölkerung besichtigt ihr Schlachthof-Areal. Grosses Interesse allenthalben.
So wie Kreativität einen möglichst freien Geist braucht, benötigt eine Stadt möglichst viele und möglichst grosse Freiräume, auf denen Neues ausprobiert werden kann. Und neue Wege, Perspektiven, Paradigmen werden dringender denn ja. Welche Symbolkraft, dieses Neue auf einem Gelände auszuprobieren, das einem Autobahnmonster geopfert werden sollte!
Und das grosse Abschlussfest für den Sieg über den Westast sollte unbedingt schon hier stattfinden!
Ja, ein Schlachthof ist ein makabrer Ort. Doch gerade da kann eine so radikale Funktionsänderung ein Stück Stadtgeschichte erhalten und das Makabre umwandeln in etwas besonders lebendiges — und was ist lebendiger als ein Kulturzentrum? Ein ganz starkes Symbol für Erneuerung, ohne das Alte zu leugnen!
Auf in den Kampf!
Sascha
Etwas makabrer Ort, aber man kann was draus machen. Leider wurde dort das beste Stück, der Backsteinturm unnötigerweise abgerissen. Ich hätte noch ein paar Fotos
Super! Bin dabei! Kultur statt Kommerz!