GRÜNE OASE DES WANDELS

Es gibt be­reits un­zäh­lige Vi­sio­nen, wie der­einst ein neu be­leb­tes Bie­ler Schlacht­hof­areal aus­se­hen, sich ent­wi­ckeln könnte.

Viele, die in den letz­ten Ta­gen und Wo­chen ihre Ideen ge­pos­tet ha­ben, wün­schen sich ei­nen bun­ten Gar­ten, in dem vie­les ge­deiht und spriesst. Ob Bro­cken­haus, Markt­platz für hie­sige Pro­dukte, Ate­liers, Bis­tros für Tref­fen und De­bat­ten – es soll ein Ort wer­den, wo sich Men­schen tref­fen, Ge­mein­sa­mes er­le­ben. Zum Bei­spiel auch zu­sam­men gärt­nern. Denn ganz oben auf der Liste und in prak­tisch kei­nem Post un­er­wähnt: Die Na­tur. Von der Re­na­tu­rie­rung der Schüss über das Pflan­zen von Hoch­stamm­bäu­men und «Nasch­he­cken» bis zur Züch­tung von Saatgut.

Eine nach­hal­tige Viel­falt, wie man es in Biel ak­tu­ell etwa auch auf dem Gur­zelen-Areal er­lebt. Wer den Blick noch wei­ter ost­wärts rich­tet, fin­det wei­tere in­spi­rie­rende Ideen und Kon­zepte. Zum Bei­spiel das Areal Bach in St. Gal­len. Hier wur­den in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten an ei­nem bis­lang un­wirt­li­chen Ort in gros­sem Stil Bäume und Sträu­cher ge­pflanzt, um ei­nen Be­geg­nungs­ort zu schaf­fen, «der Klima und Men­schen gut­tut», wie es auf der Web­site heisst.

Das rund 18’500 Qua­drat­me­ter grosse Areal, wo die Stadt der­einst ein wei­ters Quar­tier bauen will, steht für die kom­men­den Jah­ren der Quar­tier­be­völ­ke­rung zur Ver­fü­gung. Wie auf der Gur­zelen, ko­or­di­niert und ver­netzt auch hier ein Ver­ein die ver­schie­de­nen Ak­ti­vi­tä­ten und Initiativen.

An­re­gend: Zu­sam­men mit Ex­per­ten wurde ein Kon­zept «Na­tur auf Zeit» er­ar­bei­tet: Bäume wer­den in Baum­schu­len ge­pflanzt, Pio­nier­ge­wächse und Blu­men­wie­sen sol­len Auf­ent­halts­qua­li­tät für die Quar­tier­be­völ­ke­rung bie­ten. Gleich­zei­tig ist diese Be­grü­nung ein «Kli­ma­pro­jekt», das Bio­di­ver­si­tät in der Stadt för­dert und die dro­hende Über­hit­zung bremst. Ein Teil der Bäume soll spä­ter, wenn die Bra­che be­baut wird, um­ge­pflanzt wer­den und an­derswo in der Stadt wei­ter­le­ben. Das Saat­gut der Blu­men­wiese könne, so der Pro­jekt­be­schrieb, als «Wan­der­bio­top» für die Er­schaf­fung neuer öko­lo­gi­scher Flä­chen ver­wen­det werden.

Na­tür­lich geht das nur, so­lange es in der Stadt über­haupt noch Frei­räume gibt, die öko­lo­gisch be­sät und mit Bäu­men be­pflanzt wer­den kön­nen. Wäh­rend das Gur­zelen-Areal wie auch das Areal Bach in St. Gal­len nur als Zwi­schen­nut­zun­gen Stadt­grün in gros­sem Stil be­her­ber­gen kön­nen, soll es beim Bie­ler Schlacht­hof an­ders lau­fen: Das ge­samte Areal mit den his­to­ri­schen Ge­bäu­den muss dau­er­haft vor dem Zu­griff von Spe­ku­lan­ten und In­ves­to­ren ge­schützt wer­den. Da­mit sich, in un­mit­tel­ba­rer Nach­bar­schaft zum Bahn­hof und zum künf­tig hoch ver­dich­te­ten Cam­pus-Areal und Switz­er­land In­no­va­tion Park, lang­fris­tig eine grüne, le­ben­dige Oase fürs Quar­tier und die ganze Stadt­be­völ­ke­rung ent­wi­ckeln kann.

Der An­fang ist schon ge­macht: Be­reits im Som­mer 2018 pflanz­ten Stadt­gärt­ne­rin­nen und ‑gärt­ner hoff­nungs­volle Grün auf dem Schlachthof-Parkplatz.

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