SCHLACHTHOF
KULTURZENTRUM
AKTUELL

  

31. OKTOBER

 

 

  

EINST EIN UNORT –
HEUTE EINE INSPIRATIONSQUELLE

Der Bieler Schlachthof ist wie ein roher Diamant. Sein rauer Charme birgt riesiges Potenzial, aber er muss geschliffen werden. In der jüngsten Vergangenheit hat er Architekt:innen und Studierende immer wieder zu spannenden Visionen und Vorschlägen animiert. Erinnert sei etwa an die Bachelor-Arbeiten der Fachhochschulen Fribourg und Burgdorf sowie an den Vorschlag des Bieler Studios WOW für einen Neubau am Rande des Areals als Entwicklungskatalisator.

Und schon folgt das nächste Kapitel: Auf dem Hönggerberg hat die ETH kürzlich drei Diplomarbeiten präsentiert, deren konkrete Vorschläge und Inspirationen für die Entwicklung und Transformation des Bieler Schlachthof-Areals neugierig machen.

Doch von vorne: In den letzten Monaten haben Architekturstudierende des ETH-Studios Maria Conen das Entwicklungspotenzial verschiedener Areale in Biel und Nidau ausgelotet. Unter dem Motto «Cycles&Spaces, Spaces&Cycles» hatten sie den Auftrag, Vorschläge für zirkuläre Prozesse mit einem speziellen Fokus auf soziale Aspekte und Wasserkreisläufe zu erarbeiten.

Eine Aufgabenstellung, wie gemacht für den Schlachthof. Das fanden auch Dara Rüfenacht, Joël Liechti und Fabian Müller, die das 8'000 Quadratmeter grosse Areal für ihre Diplomarbeiten wählten. Die drei Architekturstudierenden aus dem Kanton Bern haben die mögliche Zukunft des Schlachthofareals jenseits von reinem Investorendenken entwickelt. Anlässlich meines Ausstellungsbesuchs auf dem Hönggerberg gaben mir Joël und Fabian vertiefte Einblicke in ihr Vorgehen und ihre Erkenntnisse der letzten Monate.

 

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ERFOLG UND STAGNATION

Am Samstag, 15. Juni war es endlich wieder einmal soweit: Die IG Schlachthof Kulturzentrum in Biel lud zur Juni Fête – einem Sommerfest mit Zirkus, Theater und Musik. Ein vielseitiges Programm lockte am Nachmittag und Abend zahlreiche Menschen in den Innenhof und auf den Parkplatz des Schlachthofareals.

Es war wunderbar – sogar Petrus war wieder einmal auf der Seite der Feiernden und verzichtete auf die angedrohte Regendusche. Mehr noch: Am Nachmittag weckten Sonnenstrahlen sogar Sommergefühle...

Leuchtende Kinderaugen am Zuckerwatten-Stand, volle Ränge und erwartungsvolle Stille im Innenhof, als sich der liebenswürdige, und doch etwas unheimliche Domovoi-Clown aus seinem Jute-Sack schälte. Etwas später zeigte das liebenswerte Trio La Lune Bleue aus Belgien eine poetische Akrobatikperformance.

Nach Einbruch der Dämmerung verwandelte die Compagnie Théatre Fulu den Schlachthof mit Musik, Tanz und Feuerjonglage einmal mehr in einen magischen Ort. Dazu – der gut laufende Barbetrieb und kulinarische Leckereien in Form von Crêpes und Momos. Alles friedlich und fröhlich.

Bei all dem Treiben wurde dem Stand vom Studio Wow, wo Besucherinnen und Besucher eingeladen waren, an der Zukunft des Schlachthof-Areals mitzudenken und spielerisch mitzubauen, leider etwas wenig Beachtung geschenkt. Zur Erinnerung: Vor einem Jahr war das Studio Wow mit einem konkreten Vorschlag zur Rettung und Weiterentwicklung des Schlachthof Areals an die Öffentlichkeit getreten.

Seither gab es immer wieder Gespräche von Interessierten. Zur Debatte steht etwa die Gründung einer Trägerschaft, welche das Areal von der Stadt im Baurecht übernehmen und Schritt für Schritt zu einem pulsierenden Kultur- und Begegnungszentrum entwickeln könnte...

Erste Kontakte mit der Stadt haben mittlerweile stattgefunden. Doch bewegt hat sich bislang noch nicht viel. Zumindest nicht in die richtige Richtung. Demnächst verschwinden zwar die Occasion-Autos vom Schlachthof – weil sie einer grossen Baustelleninstallation Platz machen müssen.

Die Idee, dass der Platz nach Beendigung der Bauarbeiten als Freiraum für kulturelle Anlässe genutzt werden könnte, ist bei den Stadtbehörden noch nicht wirklich angekommen. Die Verantwortlichen hätten in Aussicht gestellt, so einer der Händler, dass sie nach Abschluss der Bauarbeiten mit ihren Gebrauchtwagen wieder zurückkehren könnten.

Als Zwischenlösung stellt die Stadt während der Bauzeit städtische Parkplätze am Gurnigelkreisel für das Lagern von Occasion-Autos zur Verfügung. Parkplätze, die bislang an Private vermietet wurden und wo während Jahren zwei Mobility-Autos standen. Mit anderen Worten: Auch drei Jahre nach der Petition «Kultur- statt Parkplätze» hält die Stadt an ihrem «Businessmodell» fest und vermietet teuren Boden im Zentrum für ein Trinkgeld an die Autohändlern.

Das muss ein Ende haben! Es darf nicht sein, dass Kulturveranstaltungen wie die Juni-Fête weiterhin auf einem unwirtlichen Parkplatz zwischen Autos, Anhängern, Geländewagen und Gerümpel stattfinden müssen!

Damit die Transformation des Schlachthofareals in ein Kultur- und Begegnungszentrum gelingt, braucht es nun einen entschiedenen nächsten Schritt – sowohl von Seiten der Stadt wie von der IG und allen interessierten Kreisen. Dass die Stadt Biel die Juni-Fête mit einem Beitrag von CHF 1500.— unterstützt hat, ist schon einmal ein gutes Zeichen. Aber es reicht nicht.

Am Stand des Studio Wow haben ein paar Leute über mögliche Wege und Nutzungen diskutiert. Sie waren sich einig: Das Potenzial des Bieler Schlachthofs ist riesig. Aber jetzt braucht es Nägel mit Köpfen – sowohl in der Politik wie bei den Aktivist:innen, die sich seit drei Jahren für eine Transformation des Areals engagieren. Ohne Visionen, Engagement und ja, viel Arbeit wird das nicht gelingen...

Darüber tröstet auch kein noch so schöner Erfolg einzelner Veranstaltungen hinweg...

 

  

EIN NEUES KAPITEL

 

Schon sind es mehr als drei Jahre, seit die IG Schlachthof Kulturzentrum erstmals für Schlagzeilen in den Medien sorgte: Die Bieler Journalistin Sarah Zurbuchen widmete dem Schlachthof am 26. Februar 2021 im Bieler Tagblatt eine ganze Seite. Annina Herzog – ein Gründungsmitglied der IG Schlachthof Kulturzentrum – sprach damals vom «Riesenpotenzial» des 8000 Quadratmeter grossen Areals in unmittelbarer Bahnhofsnähe.

Die Rede war von der Transformation des ehemaligen Schlachthofs in ein Kultur- und Begegnungszentrum. Gestaltet und entwickelt von den künftigen Nutzerinnen und Nutzern, die mit ihren Ideen, ihrer Kreativität und ihrem Engagement den alten Mauern neues Leben einhauchen sollten.

Möglich geworden ist diese Vision dank der definitiven Abschreibung des Westast-Autobahnprojekts. Während Jahren ging man davon aus, dass das historische Schlachthofareal dem innerstädtischen Autobahnanschluss Bienne-Centre geopfert wird. Als dann im Januar 2021 diesem Mammutprojekt die endgültige Absage erteilt wurde, war der Weg frei für ein neues Kapitel.

Das Ende des Westasts eröffnete aber auch andernorts in der Stadt neue Möglichkeiten und weckte Träume. Dazu gehört insbesondere auch das Bührer-Areal an der Aarbergstrasse, wo letzten Sommer einiges in Bewegung geraten ist: Eine Gruppe junger Menschen besetzte Anfang Juni 2023 die leerstehende Villa und das Grundstück, um dort «nicht kommerziellen Wohn- und Kulturraum zu schaffen».

Zwar wurde das Bührer-Areal bald schon durch die Polizei geräumt, die Villa verbarrikadiert und das Grundstück mit Stacheldraht umzäunt. Aber nur auf Zeit: Der Kanton, der das Areal im Hinblick auf den Autobahnbau gekauft hatte und nun als «strategische Landreserve» in seinem Portfolio behalten will, kam dem Kollektiv entgegen.

Unter dem Titel «Aus dem illegalen Sommerflirt wird eine legale Beziehung» teilte das Bieler Tagblatt am 3. April mit, dass das Kollektiv L’Equipe das gesamte Areal mit den heruntergekommenen ehemaligen Saisonnier-Unterkünften, den Werkstätten und dem grossen Freiraum für die nächsten 15 Jahre zur Zwischennutzung übernommen hat. Dafür verrechnet der Kanton den Nutzer:innen gerade mal 5000 Franken im Jahr. Damit hat der Kanton dem Projektvorschlag des Kollektivs den Vorzug gegenüber einem kommerziell orientierten Mitbewerber. Bravo!

Am Osterdienstag hat das Kollektiv die Schlüssel erhalten und die Tore zum Areal geöffnet. Einzig die stattliche Villa auf dem Areal bleibt (vorläufig) verbarrikadiert. Hier hat der Kanton mitgeteilt, dass er vorerst eine eigene Zwischennutzung prüfen wolle. Zur Debatte stehen dem Vernehmen nach Unterkünfte für Geflüchtete. Eine Nutzung notabene, die eigentlich zu den Visionen von L’Equipe passen würde, die für das Areal klare Regeln aufgestellt haben: Kein Kommerz, keine Hierarchien, partizipatives gemeinschaftliches Gestalten… Ideal wäre natürlich, wenn auch die Villa Teil dieses vielversprechenden, lebendigen Experiments würde.

Bereits sind zahlreiche Vorbereitungsarbeiten im Gang – schon bald dürfte das neue Kapitel auf dem Bührer-Areal richtig durchstarten. Es wird etwas Neues werden und gleichzeitig auf Altbewährtem basieren. Biel ist bekannt für erfolgreiche Engagements der Bevölkerung – Beispiele dafür gibt es zuhauf. Angefangen beim Chessu über La Biu, das X-Project, Gurzelen – und jetzt L’Equipe auf dem Bührer-Areal. Man darf gespannt sein und sich freuen.

Auch auf dem Schlachthof hat sich seit dem ersten Artikel im Bieler Tagblatt einiges getan. Mittlerweile stehen die historischen Gebäude und das gesamte Areal unter Denkmalschutz. Das ändert die Voraussetzungen zur Gestaltung des Areals fundamental. Die IG Schlachthof Kulturzentrum hat zudem bewirkt, dass dank zahlreicher Veranstaltungen, Aktionen und Informationskanäle der Schlachthof in den Köpfen der Menschen längst zu einem «Kulturzentrum» geworden ist.

Im Gegensatz zum Bührer Areal, wo der Kanton als Grundbesitzer wohlwollende Unterstützung leistet, wollte die Stadt Biel als Eigentümerin des Schlachthofareals bislang nichts wissen von einer aktiven Förderung des dortigen kulturellen Engagements. Im Gegenteil: Für einen 60 Quadratmeter kleinen Raum ohne Fenster bezahlt der Verein IG Schlachthof Kulturzentrum Monat für Monat fast 500 Franken – das summiert sich pro Jahr auf einen Betrag, der sogar höher ist als der Baurechtszins, den das Kollektiv L’Equipe für das gesamte Bührerareal dem Kanton abgibt.

Während der Kanton den Wert der aus der Bevölkerung gewachsenen Engagements für das Bührer-Areal erkannt hat, interessiert sich die Stadt Biel bis heute einzig für die Einnahmen aus der Vermietung der Liegenschaften als Lagerhallen und Abstellplatz. Im SRF-Regionaljournal klagte Finanzdirektor Beat Feurer kürzlich, dass der Denkmalschutz für die Stadt problematisch sei, weil teuer. Viel lieber hätte man das Schlachthofareal zur Neubebauung freigeben, um damit Geld zu verdienen. Kein Gedanke, kein Verständnis dafür, welch wertvolle Perle die Stadt hier besitzt.

Kluge Stadtentwicklung sieht anders aus. Gerade in Biel bietet sich in Bahnhofsnähe eine einmalige Gelegenheit: Wo die während Jahren für die Autobahn reservierten Liegenschaften und Parzellen wieder frei geworden sind, gibt es plötzlich unerwartetes Potenzial. Menschen aus dem Quartier, der Stadt nehmen sich der Areale an, entwickeln durch ihr Engagement Neues.

Gleichzeitig tun sich die Behörden enorm schwer: So droht etwa, trotz aufwändigem «Partizipationsprozess von oben», die Neugestaltung des Unteren Quais zu scheitern, und die Westast-Nachfolgeorganisation EBB-N hat in den drei Jahren ihrer Existenz nicht einmal ein Mäuslein geboren…

Auf dem Bührer- und dem Schlachthofareal hingegen bewegt sich etwas. Weil die Menschen in Biel ihre Stadt mitgestalten wollen – und können. Wenn man sie lässt. 

Warum also nicht mehr Vertrauen in die Arbeit jener Menschen in der Stadt, die sich mit viel Enthusiasmus und Idealismus in ihrer Freizeit für die Schaffung neuer Begegnungsorte engagieren. Für das Ausprobieren neuer Wohn- und Lebensformen, Kulturbegegnungen und was es an Visionen und Möglichkeiten noch alles gibt…

Es ist Zeit für ein weiteres neues Kapitel in der Geschichte der Zukunftsstadt Biel. Innovation und Bewegung, das zeigen die Entwicklungen der jüngsten Zeit, kommen aus der Bevölkerung. Orte wie der Schlachthof oder das Bührer-Areal bieten dafür einmalige Möglichkeiten. Dieses Riesenpotenzial gilt es zu nutzen!

  

GUTER START INS NEUE JAHR!

Jetzt ist es offiziell und online: Das Bieler Schlachthofareal steht unter Denkmalschutz!

Bereits im letzten Sommer hatten wir auf Umwegen erfahren, dass der Bieler Schlachthof trotz anfänglicher Interventionen von Seiten der Stadt Biel definitiv als «schützenswert» klassifiziert werde. Jetzt haben wir es endlich schwarz auf weiss: Mit Datum vom 14. August 2023 wurden das alte Schlachthaus von 1885 mit seinen Erweiterungen, das mächtige Kühlhaus und Verwaltungsgebäude von 1916 sowie das einstige Wohn- und Verwaltungsgebäude als «schützenswert» eingestuft.

Mit ihrer Medienkonferenz vom 16. Januar 2024 hat die kantonale Bildungs- und Kulturdirektion einen Schlusspunkt unter den langwierigen Revisionsprozess des Bernischen Bauinventars gesetzt. Das Bieler Schlachthofareal gehört zu einer Minderheit von Objekten, die neu unter Schutz gestellt wurden. Ein Glücksfall, vor allem auch, weil die historischen Gebäude bis heute noch in einem weitgehend ursprünglichen Zustand erhalten sind.

Anlässlich seines ersten Besuchs auf dem Bieler Schlachthof vor bald zwei Jahren, zeigte sich der zuständige Denkmalpfleger Nicolas de Wurstemberger beeindruckt vom Ort. Wegen des laufenden Verfahrens durfte er sich damals noch nicht zur anstehenden Unterschutzstellung äussern. Was er aber doch klar und deutlich sagte: Der ehemalige Schlachthof müsse als Ganzes betrachtet werden – es gehe um das Ensemble der um den grosszügigen Innenhof gruppierten Gebäude. 

Im Inventar ist denn auch die Rede von einer «räumlich interessanten Anlage», die als seltene Zeitzeugin von «herausragender typologischer, orts- und wirtschaftshistorischer Bedeutung» zu schützen sei. – Eine Auffassung, die namhafte Architekt:innen und Stadtplaner:innen teilen. So etwa der Zürcher Architekt und Stadtplaner Han van de Wetering, der im Nachgang der Westast-Diskussionen für die Region ein Zukunftsszenario entworfen hat. Er bezeichnet das historische Schlachthofareal mit seiner städtebaulich zentralen Setzung als Chance für eine identitätsstiftende künftige Entwicklung der Stadt.

Der Anfang ist gemacht. Nun ist es an der Zeit, den Blick definitiv in die Zukunft zu richten: Neues Leben in alten Mauern und drumherum, heisst die Devise.

In welche Richtung das gehen könnte, hat die IG Schlachthof Kulturzentrum in den letzten drei Jahren aufgezeigt. Es braucht aber mehr. Nicht zuletzt, um zu verhindern, dass die wertvolle Bausubstanz weiter zerfällt. Der raue Charme des Industriedenkmals bietet viel Raum für kreative, neue Ideen und Nutzungen. Packen wir's an! – Und sorgen wir dafür, dass der Schlachthof-Muni bald wieder auf seinen angestammten Platz zurückkehren kann!

©Heini Stucki, 1992

  

  

BAUSTELLE BEDROHT SCHLACHTHOF

Zwei Jahre lang soll ein Teil des Bieler Schlachthofareals in einen Baustellen-Installationsplatz verwandelt werden. Die Firma Capvest Real Estate Switzerland plant an der Salzhausstrasse 18 einen Anbau und die Aufstockung des BBZ-Schulgebäudes. Für die grossen Platanen an der Grenze zum Schlachthofareal sieht es düster aus.

Ende Oktober waren sie plötzlich da: In unmittelbarer Nähe zum grünen Gürtel mit den mächtigen Bäumen, die im Südwesten das Schlachthofareal begrenzen, ragten an der Salzhausstrasse 18 Bauprofile hoch in den Himmel hinauf.

Sofort stellten wir uns die Frage: Was bedeutet dieses Bauvorhaben für den wertvollen Baumbestand und für uns als Nachbarn?

Mitte November dann wurden die Baupläne publiziert: Bauherr ist Magid Khoury, CEO der Firma Capvest Real Estate mit Sitz in Genf. Der Immobilienkonzern ist Eigentümer der Liegenschaft an der Salzhausstrasse 18, die er unter anderem an die Post und den Kanton Bern vermietet.

Hauptmieter ist der Kanton Bern mit dem Berufsbildungszentrum BBZ Biel-Bienne. Dieser braucht nun  mehr Räumlichkeiten: Ab 2026 sollen zusätzlich die handwerklichen Ausbildungsgänge des Centre de formation professionelle Berne francophone (ceff) an der Salzhausstrasse untergebracht werden, weil diese, wegen des Kantonswechsels von Moutier, umziehen müssen.

Um genügend Platz zu schaffen, sollen die denkmalgeschützten ehemaligen GM-Lagerhallen um ein Stockwerk aufgestockt und mit einem Anbau erweitert werden. Dabei soll das künftig viergeschossige Gebäude mit einer Höhe von rund 17 Metern die gesetzlich erlaubte Höhe dank einer Ausnahmeregelung um 75 cm überragen.

©Gebert Architekten AG

Dadurch entsteht im Südwesten des Schlachthofareals ein mächtiger Riegel. Dieser dürfte insbesondere am Nachmittag und Abend den als Freiluft-Kulturzentrum genutzten Teil des Areals in ein Schattenloch verwandeln.

Laut Bauplänen des Bieler Büros Gebert Architekten AG soll hingegen der Baumbestand weitgehend erhalten. Dies sei eine Auflage der Stadt gewesen, heisst es auf Anfrage. Zwei der grossen Bäume werden umgesägt und kommen weg. Wenn man die Bauprofile betrachtet und dies mit den Angaben auf den Plänen vergleicht, kommt man aber zum Schluss, dass die restlichen Bäume durch die Bauarbeiten auch in Mitleidenschaft gezogen werden: Die Baustelle  hat kaum Ausweichraum, die Platanen stehen im Weg und müssten deshalb kräftig zurückgeschnitten werden. Gleichzeitig wird man die weitreichenden Wurzeln der Bäume auf der Grenzlinie zugunsten der Baugrube kappen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Platanen dies nicht überleben, ist gross.

 

Silos, Abfälle und Baustellenverkehr

Schon kurzfristig könnte es aber für die Nutzerinnen und Nutzer des Schlachthofareals zu einschneidenden Veränderungen kommen. Weil das Grundstück Salzhausstrasse 18 bis an die äussersten Ränder ausgenützt werden soll, muss das Nachbargrundstück als Installationsplatz herhalten: Ab nächstem Sommer stellt die Stadt einen Teil des Schlachthofareals für mindestens zwei Jahre als Bauinstallationsplatz und Abfalldepot für die BBZ-Baustelle zur Verfügung. Bei der Liegenschaftsverwaltung hatte man davon allerdings bis letzte Woche keine Kenntnis.

©Gebert Architekten AG – für Originalplan click HIER

Falls das Baugesucht bewilligt wird (die Einsprachefrist läuft bis am Donnerstag, 7. Dezember 2023), werden die Auto-Occasionshändler auf dem Areal wohl schon bald die Kündigung erhalten. Aber auch für die Mieterinnen und Mieter, die bleiben können, sind die Aussichten auf zwei Jahre Lärm, Baustellenverkehr und einen zwei Meter hohen Bauzaun alles andere als rosig.

Für die IG Schlachthof Kulturzentrum stellt sich zudem die Frage, wie es danach weitergeht.

Wird der schöne Freiraum auf dem Schlachthof nach der Bauzeit zum grossen BBZ-Parkplatz? Denn das BBZ mietet bereits heute auf dem Schlachthofareal Parkplätze für Lehrkräfte, die auf die Benützung eines Autos angewiesen sind, um das 300m vom Bahnhof entfernte Schulgebäude zu erreichen.

Rechne: Durch den Anbau fallen auf dem BBZ-Areal über 20 Parkplätze weg. Das BBZ-Personal wird aufgestockt. Obschon das Baugesuch ein Mobilitätskonzept enthält, wonach die 34 verbleibenden Parkplätze an der Salzhausstrasse 18 ausreichen, sind Zweifel angebracht. Nicht zuletzt dank der Baupläne: Diese sehen einen neuen Fussweg vor, der den heutigen Autoabstellplatz auf dem Schlachthof direkt mit dem BBZ-Schulgebäude verbindet. Honni soit qui mal y pense...

©Gebert Architekten AG - Originalplan click HIER

Wir sagen jedoch: Das darf nicht geschehen! Erstens sind die stattlichen Platanen nicht den Interessen von Immobilienfirmen zu opfern. Und zweitens haben wir bereits vor zwei Jahren mit unserer Petition «Kultur- statt Parkplätze» gezeigt, welch grosses Potenzial der Freiraum auf dem Schlachthofareal aufweist. Parkplätze hat es im nahegelegenen Bahnhofparking mehr als genug.

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ZUKUNFTSMUSIK

Die Projektentwürfe haben so klangvolle Namen wie DO RE MI, Klang Werk, Melodie Manufaktur, Kultur Allmende oder musighuus Schlachthof. Der Strauss an Ideen für den Bieler Schlachthof, den die Studierenden der Berner Fachhochschule BFH im Rahmen ihrer Bachelor Thesis erarbeitet haben, ist beeindruckend. Zur Erinnerung: Anfang Mai besuchten rund 40 Studierende der BFH das Bieler Schlachthofareal. Die damalige Kick-off-Veranstaltung war für sie der Start in eine intensive Schaffensphase. Gerade mal acht Wochen hatten sie Zeit, um ein «Haus für Musik» mit Konzertsälen, einem Foyer, Künstlerlogen, Ateliers und Kleinwohnungen zu entwerfen. Alles eingepasst in das bestehende, denkmalgeschützte Ensemble des ehemaligen Schlachthofs. Die Aufgabenstellung forderte einen Vorschlag «für eine spezifische Architektur der Musik an einem Ort mit sich transformierendem städtebaulichem Charakter für Nutzer:innen unterschiedlichster Herkunft und Interessen» – dies war eine der Leitplanken, welche im Thesisdossier gesetzt und von den Studierenden teilweise sehr eindrücklich umgesetzt wurde. In der ersten Juliwoche präsentierten sie nun die Resultate ihrer Arbeit. Was dabei auffiel: Die Studierenden haben sich stark mit dem Areal und dessen Geschichte auseinandergesetzt und ihre Entwürfe auf das Bestehende abgestimmt. «Mit seinen geheimnisvollen Ecken und dem latenten Chaos ist der Schlachthof ein atmosphärisch sehr schönes Areal», leitete etwa Naomi Hosner ihre Präsentation ein. Sie liess sich von den historischen Gebäuden inspirieren und schlägt ergänzend dazu einen eleganten drei- und viergeschossigen Neubau vor. Mit einem Saal, der sich gegen den Hof für Openair-Veranstaltungen öffnen lässt und einem als Gemüsegarten gestalteten Vorplatz. Ganz anders das Projekt KISH (Kultur im Schlachthof Areal) von Jan Kempf: Auch er nimmt in seinem Entwurf Bezug zum Bestand, setzt aber ein markantes Konzertgebäude mit Holzfassade direkt an die Salzhausstrasse. Dieses ist über einen niedrigeren Foyerbau mit dem Wohntrakt verbunden, der an die Madretschschüss grenzt, welche praktisch alle Projektvorschläge ans Tageslicht holen. Einen durch und durch musikalischen Ansatz hat Gabriel Fürst für seinen Entwurf gewählt: Der passionierte Musiker folgt mit seiner Architektur der Komposition eines Blues Songs – weil dies dem Areal mit seinen Narben und seinem Charme durch und durch entspreche, wie der Student anlässlich seiner Präsentation ausführte. An seinem Entwurf sticht zudem der hohe Atelier-Kamin ins Auge, eine Hommage an den 2014 abgebrochenen Schlachthofkamin.

Dies sind nur drei Beispiele von insgesamt 42 Vorschlägen für ein Musikhaus auf dem Schlachthof. Die gesamten Pläne, Visualisierungen und Modelle waren bis zum 15. Juli an der BFH in Burgdorf ausgestellt. Die bestbenoteten fünf Arbeiten sind vom 30. August bis zum 14. September 2023 im Stadtlabor Biel ausgestellt.

Zusammenfassend kann gesagt werden: Was die Studierenden in dieser kurzen Zeit erarbeitet haben, ist beeindruckend und inspirierend. Die Pläne und Modelle lassen träumen. Und sie führen uns einmal mehr vor Augen, welch einmaliges Potenzial brach liegt, solange das Schlachthofareal als Lagerraum und Parkplatz missbraucht wird. Die Diskussion ist lanciert – im Herbst planen wir eine Ausstellung und Diskussion zu und mit den besten Vorschlägen der Studierenden aus Burgdorf. – Bereits heute kannst du mitdiskutieren:

Was hältst du von den Ideen und Projekten

fürs Weiterbauen auf dem Schlachthofareal?

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EIN NEUBAU FÜR DEN SCHLACHTHOF

©Studio WOW 2023

Passend zur laufenden Ausstellungsreihe «Perspektivenwechsel, präsentierten die Bieler Architekten Stephan Buchhofer und Jürg Bart und die Architektin Ilona Kaeser am 15. Mai im Raum 1 auf dem Schlachthofareal ihre Vision für einen lebendigen Schlachthof: Mit einem Neubau wollen sie einer sanften Transformation des Areals hin zu einem Begegnungs- und Kulturzentrum kräftig Schub verleihen. Statt immer nur die Kosten, Hürden und Probleme, die der Erhalt der lange vernachlässigten historischen Gebäude verursacht, zu beklagen, müssten vielmehr die Chancen und das Potenzial dieses einmaligen Areals erkannt und genutzt werden, fordern sie. Das von ihnen initiierte Studio WOW legt nun ein bestechendes Projekt vor, das zeigt, wie es gehen könnte: Ein vierstöckiges Low-Tech-Multifunktionshaus aus Holz soll der Transformation des Schlachtofareals endlich den notwendigen Schub verleihen. Gebaut würde es auf einem Teil der Freifläche, welche die Stadt Biel seit dem Abbruch der Kuttlerei und der Stallungen als Parkplätze und Abstellflächen für Occasionhändler vermietet.  Der mächtige Bau schliesst das Areal gegen Westen ab. «Dadurch entsteht ein einmaliger städtischer Innenhof, wie es sie sehr selten gibt», skizziert Jürg Bart und führt weiter aus: «Mit den historischen Gebäuden und dem Neubau zusammen kann sich der Bieler Schlachthof zu einem Ort entwickeln, der weit über die Stadtgrenzen hinausstrahlt und sich positiv auf die Entwicklung der Stadt auswirkt. Wie sie sich diesen Ort vorstellen, beschreiben die Architekt:innen in ihrem Dossier wie folgt: «Seine bewegte Geschichte und seine besondere, zentrale und doch irgendwie periphere Lage an der Gemeindegrenze zu Nidau bietet als Versuchs- und Experimentierfeld ein einzigartiges Potenzial. Beispielsweise als Ort, der sich wieder neu erfindet und ein inspirierendes Umfeld für Projekte bietet, welche Fragen und Herausforderungen unserer Zeit kritische reflektieren und Alternativen zu vordergründigen Lösungen suchen.»

©Studio WOW 2023

Im Neubau könnten Nutzungen untergebracht werden, die Leben aufs Areal bringen und Infrastrukturen benötigen, die in den historischen Gebäuden zumindest vorläufig nicht angeboten werden können. So ist fürs Erdgeschoss etwa ein Bistro angedacht sowie Co-Working-Spaces und eine Kita. In den Obergeschossen 1 und 2 hätte es Platz für 8 Schul- und Werkräume sowie grosszügige Eingangs- und Begegnungshallen – dies alles könnte bei Bedarf ohne grossen Aufwand für andere Zwecke umgenutzt werden. Für das viert Stockwerk schlägt das Studio WOW temporäres Wohnen vor: «Im expressiven Dachgeschoss finden kulturaffine Stadtnomad:innen, Studierende und Lehrende der in der Nachbarschaft geplanten Fachhochschule eine atmosphärisch stimmige Bleibe an zentraler Lage.» Und schliesslich könnte auf dem Dach ein Paradies für Urban Gardening entstehen... Als Vorbild für den Neubau dient das Gewerbegebäude Werk 11 an der Werkhofstrasse in Biel: Ein grosszügiger Holzbau mit hellen hohen Räumen, die in Einheiten à je 24 Quadratmetern unterteilt werden können und von aussen her durch Lauben erschlossen sind. Bart & Buchhofer Architekten AG haben dieses Gebäude nicht nur entworfen, sie fungierten auch als Bauherrschaft und haben ihre Büros dort. «Die einfache Bauweise, die Modularität und die Flexibilität, die das Gebäude erlaubt, schaffen eine Struktur, die auch bestens auf den Schlachthof passt», sagt Stephan Buchhofer und betont gleichzeitig: «Die neue Version soll nicht einfach eine Verdoppelung von Werk 11 sein – auch wenn wir es Werk 22 nennen, wird das Haus auf dem Schlachthof anders aussehen und vor allem, den Bedürfnissen entsprechend, anders organisiert sein.»

©Studio WOW 2023

Gut, dass das Studio WOW mit diesem Projekt einen konkreten Vorschlag auf den Tisch legt. Damit dürfte die Diskussion, wie die nächsten Schritte zur Transformation des Schlachthofareals aussehen müssten, hoffentlich endlich lanciert sein. Bislang hiess es von Seiten der Stadtbehörden immer nur, man hätte weder Kapazitäten noch Geld, auf dem Schlachthof etwas zu bewegen... «Zuwarten und nichts tun ist nicht immer die beste Lösung», gab Stephan Buchhofer an der Präsentation auf dem Schlachthof zu bedenken Er deutete auch gleich einen Ausweg aus der gegenwärtigen Blockade an: «Für die Stadt wäre es das einfachste, sie würde das Areal im Baurecht an eine Trägerschaft abgeben – und diese dazu verpflichten, dass hier ein Raum mit Öffentlichkeitscharakter entsteht, ein Raum für Aneignung und Experimente – Klima- und umweltbewusst gedacht.» Würde man wollen, so die Architekten, könnte der Neubau innerhalb von drei Jahren realisiert werden – was gleichzeitig die Transformation der historischen Gebäude für vielfältige kulturelle und gewerbliche Nutzungen ankurbeln würde...

Die Diskussion ist lanciert! Was hältst du von diesem Projekt?
Was sind deine Visionen für den Schlachthof?
Wir sammeln Meinungen, Ideen, Kommentare um sie gemeinsam mit Behörden und dem Studio WOW zu diskutieren und die Vision weiter zu entwickeln
 
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SION MACHT'S VOR

DAS HISTORISCHE GELÄNDE DES EHEMALIGEN SCHLACHTHOFS IN SION WIRD IN EIN KOMPETENZZENTRUM FÜR KREISLAUFWIRTSCHAFT UMGEWANDELT.

17. April 2023

Zwischen der Stadt Sion und dem Verein Utopia wurde kürzlich eine Vereinbarung unterzeichnet. Letztere kann nun von einem Teil des ehemaligen Schlachthofs (im Eigentum der Stadt Sion) profitieren, um ein Kompetenzzentrum zu schaffen, das der Kreislaufwirtschaft und der Förderung des sozialen Zusammenlebens dienen soll. Der «Archipel» wird ab Mai 23 nach und nach seine Türen für die Öffentlichkeit öffnen.

Dieses Projekt ist Teil der Entwicklung von Ronquoz 21. Bis zum nächsten Jahr soll ein neuer öffentlicher Park - der erste im Viertel - angelegt werden.

«Wie können wir uns gemeinsam nachhaltigere Konsumweisen vorstellen und aufbauen, die unserer Region und ihrer Bevölkerung dienen?» Diese immer wichtiger werdende Frage wird die DNA von «L'archipel» bilden, dem künftigen Freiraum, der sich der Kreislaufwirtschaft und dem sozialen Zusammenhalt widmet. Dank einer Vereinbarung zwischen der Stadt Sion und dem Verein «Utopia» entwickelt letzterer dort ein Kompetenzzentrum, welches das "anders machen" aufwertet.

Marie du Pontavice, die Präsidentin des Vereins, erklärt: "Immer mehr Menschen möchten ihr Konsumverhalten anpassen und umweltbewusster handeln, wissen aber nicht unbedingt, wie sie das anstellen sollen. Im Archipel finden sie konkrete Lösungen dafür und Gruppen von interessierten Menschen, mit denen sie darüber sprechen und ihre Vorstellungen weiterentwickeln können".

Ein Labor für Ideen

Auf einem Teil des ehemaligen Schlachthofgeländes wird der Archipel aus verschiedenen Inseln bestehen. Sie sollen die zahlreiche Facetten des Themas der lokalen und zirkulären Wirtschaft repräsentieren. Dank der Unterstützung der Agenda 2030 des Kantons Wallis, der Abteilung für Kultur und des Vereins «Culture Valais» wird dort ein Ressourcenladen eingerichtet.

Er wird hauptsächlich gebrauchte Materialien aus dem Bau- und Kultursektor anbieten, um deren Wiederverwendung zu fördern und die Abfallproduktion zu verringern. Dazu gehören eine Werkzeug-Ausleihe und eine Lowtech-Werkstatt (zum Basteln, zum Reparieren von Gegenständen und zum Lernen, wie man einfacher baut).

Ein Restaurant mit Bar und grosser Terrasse mit Bäumen sowie einem Kinderspielplatz wird nachhaltige Lebensmittel anbieten, die mit den ideellen Werten des Ortes übereinstimmen. Es wird auch Veranstaltungen, Konferenzen und zahlreiche Workshops bewirten, die vom Team des «L'archipel» organisiert werden.

Dieser sogenannte dritte Ort (neben Familie und Arbeit) wird auch Coworking Spaces und Miet-Räume für die Organisation von Kursen und Workshops anbieten, insbesondere um die Aufwertung von bereits vorhandenem Know-how  zu fördern, das aus dem lokalen Handwerk stammt.

Ein Schaufenster von Ronquoz21

Der Archipel ist Teil der Entwicklung von Ronquoz 21. Bis 2024 soll die Parzelle zu einem öffentlichen Park umgestaltet werden - dem ersten des Viertels. Ein Ausstellungs- und Begegnungsraum wird im Hauptgebäude des ehemaligen Schlachthofs Platz finden.

Die Workshops mit der Bevölkerung, die bereits im Rahmen der partizipativen Entwicklung des Quartierprojekts stattfinden, werden dort nach Bedarf organisiert. Im Geiste eines kooperativen Dialogs sollen auch Synergien mit dem Energypolis-Campus in der direkten Nachbarschaft entwickelt werden. "Durch die Förderung des lokalen Lebens und die Stärkung des sozialen Zusammenhaltes fügt sich dieses Projekt voll und ganz in die von der Stadt Sion praktizierte Politik der Bürgernähe ein. Und es ist auch repräsentativ für die Ambitionen von Ronquoz 21, nämlich ein nachhaltiges und beispielhaftes Quartier zu schaffen", betont Philippe Varone, Stadtpräsident von Sion.

Der Ressourcenladen («Ressourcerie»), die Werkzeugausleihe und der Coworking-Bereich sind bereits in Betrieb und für die Öffentlichkeit zugänglich. Die anderen Räume werden ab Mai nach und nach eröffnet. Das gesamte Team von «L'archipel» freut sich, wenn viele Leute, die sich gemeinsam eine resilientere Zukunft vorstellen möchten, diesen Ort der Inspiration und des Schaffens entdecken wollen.


  

WILLKOMMEN AUF DEM SCHLACHTHOF!

Bilder © Samuel Tuor

Erfolgreicher Start von Raum N°1 am Samstag, 18. Dezember 2021: Über 50 Besucher:innen folgten der Einladung zur Einweihung des neuen Kultur- und Begegnungsorts an der Murtenstrasse 70. Als die Dämmerung hereinbrach, gab es gar eine sensationelle Enthüllung: Mehr als zwanzig Jahre nach seinem Verschwinden ist der Stierenkopf – das Wahrzeichen des historischen Schlachtgebäudes aus dem 19. Jahrhundert – zurück!

Zur Feier des Tages verzog sich der Nebel und machte der Sonne Platz, die den Innenhof des Schlachthofareals in gleissendes Licht tauchte. Der Choeur de Biu sorgte mit feinen Klängen für einen stimmungsvollen Auftakt.

 

Anlässlich der Einweihungsfeier vom 18. Dezember öffnete die IG Schlachthof Kulturzentrum erstmals die Türen zu ihrem Raum N°1, den sie seit Mitte November von der Liegenschaftsverwaltung gemietet hat. Nun steht er der Öffentlichkeit zur Verfügung – was aus ihm wird, wie er sich entwickelt, hängt von seinen künftigen Nutzerinnen und Nutzern ab, die ihn mitgestalten werden. Am Samstag haben die ersten bereits ihre Projekte und Ideen präsentiert. Soviel steht fest: Es wird bunt und vielfältig! 

 

Ein Projekt, das zu Biel passe, wie Stadträtin Anna Tanner in ihrer kurzen Einweihungsrede zusammenfasste. Wie bereits auf der Gurzelen, entstehe auch auf dem Schlachthof Neues aus der Bevölkerung. Der Stadt und diesen Initiativen sei zu wünschen, dass sie sich entfalten können, und dass sich noch mehr Menschen dafür engagieren.  

 

Coronabedingt waren die Infotafeln, wo Interessierte ihre Projektideen zu Papier bringen konnten, im Hof unter freiem Himmel aufgestellt. Feuerschalen und das warme Licht der vom Bieler Künstlerduo RITZWIRTH installierten Laternenkette sorgten dafür, dass die Kälte vergessen ging. 

Um 16.30 Uhr war es dann soweit: Die seit Tagen angekündigte grosse Überraschung wurde endlich enthüllt! Weshalb und woher der seit Jahrzehnten vermisste plötzlich aufgetaucht ist und wie es mit ihm weitergehen soll ist im Moment Gegenstand weiterführender Recherchen und Debatten. Mehr dazu demnächst...

Bei Glühwein und Kuchen feierte die Gästeschar die Rückkehr des Ausreissers und die nun wieder intakten Zukunftsperspektiven für den Bieler Schlachthof. Unter ihnen zahlreiche Vertreter:innen des Bieler Kulturschaffens und Finanzdirektorin Silvia Steidle, die gekommen war, um mit den Leuten vom Schlachthofareal und der IG auf Raum N°1 anzustossen.

 


 

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BÜCHEREI STATT WURSTEREI

Ein Kulturangebot von vielen
im Schlachthof Biel

 

 


  

KULTURPLATZ STATT PARKPLATZ!

Auf dem Schlachthof-Areal in Biel ist seit dem Sommer 2021 einiges in Bewegung geraten: Die Liegenschaftsverwaltung der Stadt, die für die Vermietung und den Unterhalt des Areals zuständig ist, hat den Platz neu vermessen, Steine verschoben – und neue Parkplätze markiert.

Erstmals haben wir davon gehört, als wir uns mit Bewohnerinnen und Bewohnern der Region Anfang August zu Boule&Pastis trafen. Plötzlich war bereits rund ein Drittel des bisherigen Freiraums an einen zweiten Auto-Occasionhändler vermietet. Auf unsere Anfrage bei der Liegenschaftsverwaltung hiess es, man habe den Auftrag, das Areal «besser» zu bewirtschaften.

Sprich: Künftig soll der gesamte Aussenraum um die ehemaligen Schlachthofgebäude als Abstellraum für Motorfahrzeuge genutzt werden.

In den letzten Wochen hat die Stadt deshalb nicht nur neue zusätzliche Parkplätze geschaffen, sondern auch die Parkfelder, die schon vor Jahren gelb nummeriert aber seit langem nicht mehr vermietet worden sind, neu ausgeschrieben. Abgegeben werden die Plätze an Dauermieter, zu einem lächerlichen Dumpingpreis von gerade mal 60 Franken im Monat.

Ein Schock für die langjährigen Mieterinnen und Mieter auf dem Areal. Die beiden Parkplätze vor der Weinhandlung Cave des Gourmets hat die Stadt ruckzuck öffentlich zur Miete ausgeschrieben. Notabene ohne Rücksprache mit den Geschäftsinhabern, die das drohende Unheil erst in letzter Minute noch abwenden und «ihre Parkplätze» zurückmieten konnten. Andernfalls hätten sie ihren Betrieb aufgeben müssen: Sie brauchen logischerweise den Platz vor ihren Degustations- und Lagerräumen für die An- und Auslieferung sowie für Kundinnen und Kunden.

Drohende Verdrängung

Nun muss die Cave des Gourmets für die beiden gelb markierten Plätze vor dem Haus also zusätzlich Miete bezahlen. Schlimmer trifft es den Bildhauer Christian Ryter, vor dessen Atelier das Parkfeld Nr. 8 markiert ist. Seit Jahren nutzten seine Vorgängerin und er diese Fläche als Freiluft-Arbeitsplatz sowie als Abstell- und Lagerraum. Damit soll es nun endgültig vorbei sein: Laut Auskunft bei der Liegenschaftsverwaltung wurde auch dieser Platz als Parkplatz für Dauermieter bestimmt.

Wenn er bis am 4. Oktober nicht geräumt ist, droht sie mit kostenpflichtiger Zwangsräumung. Für den Holzplastiker, der für die Bearbeitung seiner grossen Skulpturen auf den Aussenraum vor seinem Atelier zwingend angewiesen ist, ein Albtraum: «Wenn ich mit Säge und Hobel arbeite, fliegen schnell einmal Späne. Wie soll ich garantieren, dass da keine parkierten Autos zu Schaden kommen?»

 

Um dies zu verhindern, wollte die IG Schlachthof Kulturzentrum Parkplatz Nr. 8 von der Stadt mieten, um ihn künftig als Kulturplatz zu nutzen. – Bei der Liegenschaftsverwaltung zeigt man dafür wenig Verständnis. Im Gegenteil: Im Mietvertrag zu den Aussenabstellplätzen auf dem Schlachthofareal wird als Verwendungszweck ausdrücklich festgehalten: «Abstellplatz für immatrikuliertes und mit Polizeikennzeichen versehenes Motorfahrzeug.»

 

Keine Dumping-Parkplätze!

Sowohl der Zeitpunkt wie das Vorgehen der Stadt sind absolut unverständlich und inakzeptabel: Gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass es in der Bevölkerung ein grosses Interesse und viel Enthusiasmus für die langfristige Nutzung des Areals als Kultur- und Begegnungszentrum gibt. Die aktuelle Umfunktionierung des gesamten Areals zu einem Grossparkplatz zielt darauf ab, diese Nutzung zu blockieren.

Mehr noch: Mit der Schaffung von Dumping-Dauerparkplätzen torpediert die Stadt Biel ihre eigene Gesamtmobilitätsstrategie, wonach die Zahl der Oberflächenparkplätze im öffentlichen Raum reduziert werden soll. Zudem unterbietet sie die bestehenden privaten Parking-Angebote in Bahnhofsnähe, die alles andere als ausgelastet sind, massiv. So gibt es etwa im Bahnhofparking mit insgesamt 325 Stellplätzen auch für Dauermieter noch viel Platz, wie uns auf Nachfrage bestätigt wurde.

Ein Augenschein zeigt: An einem Werktagvormittag herrscht dort insbesondere im Untergeschoss gähnende Leere. Das Gleiche gilt für das «Park and Rail»-Angebot der SBB, wo nur ein Bruchteil der 140 zur Verfügung stehenden Parkplätze besetzt waren.

 

  

VIELVERSPRECHENDER BEGINN

Sonntag, 8. August 2021 – ein historischer Tag auf dem Schlachthofareal! Nach wochenlangem Sammeln und Sichten von Ideen, Vorschlägen und Visionen für die künftige Nutzung des Schlachthofareals, wurde es endlich konkret: Ab 14 Uhr lud die IG Schlachthof-Kulturzentrum zu Boule & Pastis – dem ersten von ihr initiierten Event...

Am frühen Sonntagnachmittag installierte DJ Jonathan mit seinen FreundInnen sein Mischpult unter einem roten Sonnenschirm, mitten auf dem Platz. Ein paar HelferInnen (und künftige SpielerInnen) markierten drei Pétanquefelder auf dem anspruchsvollen, weil etwas unebenen Boden zwischen den Parkplätzen. Eine besondere Überraschung war der Rivella-Getränkewagen, der seit Jahren – bisher ungenutzt – auf dem Areal steht. Sami, Chrigel und Jacques haben ihn extra für den ersten Kultur-Event auf dem Schlachthofareal auf Vordermann gebracht – inklusive Eismaschine für die Pastis-Bar und Kühlschrank für weitere Getränke...

 
Vor dem Wagen standen ein paar Tische und Bänke sowie der imposante Grill – alles ebenfalls von Chrigel und seinen FreundInnen bereitgestellt!

Als um 14 Uhr die ersten Gäste eintrudelten, brach die Sonne durch die Wolken, Musik lag in der Luft, und Marc hatte sich mit seiner Pastis-Bar im Getränkewagen bereits eingerichtet. Es konnte losgehen!

Bald schon rollten die ersten Kugeln. Im Lauf des Nachmittags kamen immer mehr Spielerinnen und Spieler sowie ZuschauerInnen. Alte Bekannte begrüssten sich, neue Bekanntschaften wurden geschlossen. Auf den Spielfeldern herrschte reges Treiben, heisse Wettkämpfe wurden ausgetragen; am Spielfeldrand wurde geplaudert, diskutiert, debattiert und genetzwerkt...

 

Eine entspannte, gemütliche Atmosphäre lockte zum Verweilen. Die Pastis-Flaschen leerten sich zügig, Spielerinnen und Spieler legten mitgebrachte Köstlichkeiten auf den Grill – beim gemeinsamen Spielen, Reden, Essen und Trinken verflog die Zeit  im Nu. Die Kugeln flogen bis in den Abend – und alle waren sich einig:

Boule & Pastis auf dem Schlachthofareal war ein toller Anfang – es muss weitergehen!

Das Schlachthofareal ist ein wunderbarer Begegnungsort. Es darf nicht sein, dass diese Oase zum Nur-noch-Parkplatz verkommt und vollends von Stehzeugen überstellt wird...

Weitere Events folgen schon bald.

 


  

MAI 2021

DIE SCHLACHTHOF-IDEE SPRIESST UND BLÜHT

Die Info-Veranstaltung auf dem Schlachthof-Areal vom Samstag, 29. Mai 2021, war ein Grosserfolg!

Das sonnige Wetter und die Neugier lockten Hunderte von Besucherinnen und Besuchern aus der ganzen Region. Bereits für die erste Führung um 14 Uhr fand sich eine bunte Schar von Interessierten jeden Alters vor dem Eingang des Areals. «Wir sind überwältigt», freut sich Julian Meier von der IG, «das Interesse in der Bevölkerung ist riesig. Mindestens 400 Personen besuchten den Infoanlass».

Annina Herzog ergänzt: «Wir wollten der Bevölkerung zeigen, welches Bijou hier schlummert. Viele Leute waren zum ersten Mal auf diesem grossartigen Areal und waren begeistert.»

 

Es gab denn auch viel zu entdecken. Die meisten aktuellen Mieterinnen und Mieter waren vor Ort und gaben gerne Auskunft. Sie freuen sich, dass die Schlachthofgebäude erhalten bleiben und gesichert werden.

Weil die Neugestaltung des Areals gemäss den InitiantInnen auf sanfte Art und Schritt für Schritt erfolgen soll, haben viele von Ihnen bessere Aussichten, auf dem Areal bleiben zu können, als wenn die Stadt an dieser Stelle eine renditeträchtige Hochhausüberbauung bewilligen sollte.

Deshalb öffneten diverse Nutzerinnen und Nutzer im Schlachthofareal ihre Räumlichkeiten: Nebst dem Atelier von Bildhauer Chrigel Ryter und der Cave des Gourmets konnte man auch einen Blick ins historische Hauptgebäude werfen und die ebenfalls historisch anmutenden Installationen für die Energieversorgung besichtigen.

 

 

Die gut besuchten Führungen mündeten in spannende Diskussionen darüber, wie der ehemalige Schlachthof künftig öffentlich und kulturell genutzt werden könnte. Rege nutzten die BesucherInnen die Möglichkeit, ihre Ideen und Visionen auf Video aufzuzeichnen. Viele setzten sich auch an den langen Infotisch, um auf bereitgestellten Zetteln ihre Inputs in ein paar Sätzen zusammenzufassen oder auf einem Plan einzuzeichnen. «Der Briefkasten ist übervoll», freut sich Maria Beglerberovic, ebenfalls aktiv in der IG Schlachthof.

 

  

HANDLUNGSBEDARF

Entlang der Gurnigelstrasse und im ganzen Quartier bringen verantwortungsvolle Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer ihre Liegenschaften wieder auf Vordermann.

Ganz anders sieht es jedoch (vorläufig) auf dem Schlachthofareal aus: An allen Ecken und Enden ist zu beobachten, wie der Zahn der Zeit den schützenswerten Gebäuden zusetzt.

Zerbrochene Fensterscheiben, Risse in den Wänden, bröckelnder Putz sind die augenfälligen Schäden. Wie es um die Bausubstanz der stattlichen Liegenschaften steht, wäre näher zu untersuchen. Fest steht: Auch hier braucht es dringend Sanierungsarbeiten, um den jahrelangen Verfall zu stoppen und die schützenswerten Gebäude langfristig zu erhalten...

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ZEITDOKUMENTE VON
PHOTOGRAPH HEINI STUCKI

Die Schliessung des Bieler Schlachthofs war längst beschlossene Sache, als Heini Stucki 1992 den Auftrag erhielt, die dortige Arbeitswelt mit seiner Kamera für die Nachwelt festzuhalten. «Das waren interessante Begegnungen, eindrückliche Menschen», erinnert sich der bekannte Bieler Photograph heute.

Rund 40 Abzüge seiner eindrücklichen Zeitdokumente schlummern aktuell im Museumsdepot. Wir haben sie gesichtet und finden: Sie gehören ans Tageslicht! Warum sie nicht bald schon vor Ort ausstellen?

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Bald wird saniert!
Von Abbruch keine Rede mehr.
Schlachthof unter Denkmalschutz

 

MOBIMO – don't touch my Schlachthof!

 


 

Ein Schlachthof als künftiges Kreativ- und Kulturzentrum?

Die Idee ist nicht neu. Aber deshalb um keinen Deut schlechter – im Gegenteil.

12 inspirierende Beispiele aus Nah und Fern:

    1. Im alten Schlachthaus Bern wird seit 1982 Theater gespielt.
    2. In Monthey (VS) wurde das ehemalige Schlachthaus 1990 in das schmucke  P’tit théâtre de la Vièze verwandelt.
    3. Die Anciens Abattoirs von Sierre gelten schon seit 1991 als Herzstück der dortigen alternativen Kulturszene.
    4. QG steht für Quartier général artistique in La Chaux-de-Fonds. Das Zentrum für zeitgenössische Kunst entfaltet sich seit 2013 in den eindrücklichen Hallen des ehemaligen Schlachthofs von La Chaux de Fonds. Diese wurden Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut und stehen seit 1988 unter Denkmalschutz.
    5. 2002 wurde in Laufen das Kulturzentrum alts Schlachthuus eingeweiht, wo heute unter anderem die Musikschule sowie das Kultruforum Laufen untergebracht sind.
    6. In Luzern bespielt der Verein Südpol seit 2008 einen Teil des ehemaligen Schlachthofs an der Arsenalstrasse als Zentrum für alternative Kultur. Im September 2020 sind in direkter Nachbarschaft auf dem «Kampus Südpol» das Luzerner Sinfonie Orchester und die Hochschule Luzern Musik eingezogen.
    7. Die belgische Stadt Namur überführte die Abbatoirs de Bomel in ein Zentrum für Kultur, Kreativität und Bühnenkunst …
    8. Das Kulturzentrum Schlachthof in Kassel blickt bereits auf eine lange und bewegte  Geschichte zurück: Als in den 1970er Jahren eine Gruppe von Akteurinnen und Akteure einen Ort suchte, um ihre Ideen von Selbstbestimmung, Partizipation und kultureller Vielfalt zu verwirklichen, stellte ihnen die Stadt die soeben stillgelegten Schlachthofgebäude zur Verfügung – vorerst provisorisch. In den folgenden Jahren entwickelte sich der ehemalige Schlachthof zu einem einmaligen Kulturzentrum mit einer breiten Palette von Inititativen, Veranstaltungen, aber auch Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Kinder- und Jugendangeboten…
    9. In unmittelbarer Nähe des Bahnhofs beherbergt der ehemalige Schlachthof Bremen das grösste Kulturzentrum der Stadt. Nebst der Schlachthofkneipe stehen zahlreiche Gebäude wie die alte Kesselhalle oder der Magazinkeller für Veranstaltungen zur Verfügung, es gibt zahlreiche Kulturwerkstätten, eine eigene Zeitung... Unter freiem Himmel beherbergt das Areal unter anderem eine Skateboardanlage sowie im Sommer eine Freilichtbühne für Open-Air-Veranstaltungen.
    10. Die eindrücklichen roten Backsteinbauten der Kulturoase Schlachthof Tübingen beherbergen heute eine Ausstellungshalle, ein Sommernachtskino, eine Disco sowie in der ehemaligen Schlachthof-Gaststätte das Restaurant Africa.
    11. «Ausgeschlachtet» heisst der Verein, der im alten Schlachthof von Karlsruhe seit 2010 den Kreativpark Karlsruhe betreibt.
    12. Ein besonders inspirierender Ort ist die Città dell’Altra Economia am Tiber, mitten in Rom: auf 3'500 Quadratmetern Fläche gedeihen auf dem Areal des ehemaligen Schlachthofs verschiedenste Initiativen und Unternehmen. Allen gemeinsam ist, dass sie Wege suchen und aufzeigen, hin zu einer alternativen, nachhaltigen Wirtschaft…
    13. Die Stadtbehörden von Lugano zerstören ihren alten Schlachthof (das autonome Kulturzentrum «Molino») in einer Nacht-und-Nebel-Aktion.

 

Und was macht die Stadt Biel aus ihrem Schlachthof-Areal?

 

MOBIMO – bau anderswo!